Das Bewerbungsdossier
Erstellen Sie ein aussagekräftiges berufliches Dossier, indem Sie sich und Ihre Stärken so präsentieren, dass Sie den heutigen Qualitätsansprüchen des Arbeitsmarktes gerecht werden.
Eine Ausbildung ist nicht immer gefragt. Entscheidend sind oft die Berufserfahrung und der Auftritt. Arbeiten Sie sorgfältig an der Präsentation Ihrer beruflichen und persönlichen Fähigkeiten, damit sich Firmen für Sie entscheiden können. So kommen Sie garantiert einen Schritt weiter und der Erfolg stellt sich bald ein.
Die Bewerbungsdossiers werden heutzutage meistens digital per E-Mail oder Bewerbungsformular verschickt. Dennoch müssen Sie darauf achten, dass Sie Ihre Unterlagen vollständig, korrekt und im richtigen Format versenden.
Bestandteile eines kompletten Dossiers
Das Motivationsschreiben ist ein Teil Ihres Bewerbungsdossiers. In diesem Bewerbungsschreiben erklären Sie Ihre Motivation für die Stelle und beschreiben die Kompetenzen und Erfahrungen, die für die Tätigkeit wichtig sind. Beantworten Sie im Anschreiben die Fragen: Warum wollen Sie dort arbeiten? Was können Sie bieten?
Berufsprofil – Kompetenzprofil
Mit einem Berufsprofil beschreiben Sie Ihre wichtigsten fachlichen und persönlichen Fähigkeiten. Präsentieren Sie das Berufsprofil gut sichtbar auf einem Deckblatt oder an gut sichtbarer Stelle in Ihrem Lebenslauf. Wichtig ist, dass eine Personalfachperson schnell erkennt, ob Ihre Ausbildungen und Kompetenzen auf das erwünschte Profil passen.
Lebenslauf
Der Lebenslauf ist das Herzstück des Dossiers und listet Ihre persönlichen Daten, Ihre berufliche Laufbahn und Ihre Ausbildungen auf. Der Lebenslauf, oder CV genannt, muss übersichtlich gestaltet werden, damit der Stellenanbieter sich schnell orientieren kann. Die Gliederung der Daten erfolgt nach dem System: Das aktuelle Datum kommt zuerst. Der Lebenslauf soll höchstens zwei bis drei A4 Seiten lang sein.
Zeugniskopien
Jede Position in Ihrem Lebenslauf müssen Sie mit einem Zeugnis belegen. Nur so sind die Angaben glaubwürdig. Viele Arbeitgeberinnen achten auf lückenlose und aussagekräftige Zeugnisse.
Zertifikate
Zertifikate sind Bescheinigungen von Weiterbildungen, Kursen, internen Ausbildungen oder Praktika. In der Regel werden Sie von der Bildungsinstitution ausgestellt. Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder andere anerkannte Abschlüsse.
Referenzen
Eine Referenzauskunft ist gleichwertig wie ein Arbeitszeugnis. Meistens wird diese Auskunft von einer neuen Arbeitgeberin ergänzend eingeholt. Erstellen Sie eine Referenzliste der Personen, die über Ihre Persönlichkeit und Ihr Arbeitsverhalten positiv berichten.
Das Foto im Lebenslauf
Ein Foto ist kein Muss in einem Lebenslauf. Aber Personalverantwortliche in der Schweiz erwarten dies meistens und orientieren sich bei der Personalentscheidung optisch daran, ob Sie auf den Job und in das Arbeitsumfeld passen. Deshalb ist es wichtig, dass das Foto aktuell, ansprechend, positiv und branchengerecht ist.
Lassen Sie ein professionelles Foto mit guter Qualität erstellen. Ihr Job Coach berät Sie in Bezug auf Kleidung, Frisur, Blick in die Kamera, Lächeln und Kopfhaltung.
MASTER-LEBENSLAUF
Vorgaben des Amts für Arbeit
„Ein neutraler Master-Lebenslauf ist nicht spezifisch auf ein bestimmtes Stelleninserat ausgerichtet. Er darf also keine Angaben enthalten, die nur für ein konkretes Stelleninserat relevant sind. Auf Basis der Master-Version können Stellensuchende in ihren jeweiligen Bewerbungsprozessen stellenspezifische Varianten erstellen. Marktgerecht bedeutet für uns, dass der Lebenslauf dem Suchbereich des Stellensuchenden generell entspricht und zielgruppengerecht sein muss.“
Info AFA Zürich
Ein marktgerechter und neutraler Master-Lebenslauf bezieht sich auf Ihren Suchbereich und noch nicht, auf ein bestimmtes Suchbereich oder Alternativen.
Überprüfen Sie vor jeder Bewerbung, ob Sie Ihren Lebenslauf auf das Stellenprofil anpassen sollen. Vor Allem das Berufsprofil soll ans Inserat angepasst werden.
Schrift Wählen Sie eine gut lesbare, ATS-konforme (s. unten) Schriftart in mindestens Schriftgrösse 10. Die Überschriften und Titel können Sie grösser schreiben. Entscheiden Sie sich für 1 Schriftart und achten Sie darauf, dass Sie diese im CV und Motivationsschreiben überall (inkl. Kopf- und/oder Fusszeile) anwenden. ATS-konforme Schriftarten sind:
Cambria, Garamond, Georgia, Palatino, Times New Roman, Arial, Calibri, Helvetica, Tahoma, Verdana
Farben – Verwenden Sie neutrale Farben und verzichten Sie auf Designelemente und grelle Farben, die vom Inhalt ablenken.
Umfang – Ein Lebenslauf der länger als 3 Seiten ist, wird kaum mehr gelesen. Selbst wenn Sie ein erfahrungsreiches Berufsleben hatten, ist für einen Personalentscheider Übersicht wichtiger als Ausführlichkeit. Kürzen Sie in diesem Fall unnötige und nicht mehr stellenrelevante Informationen.
ATS – Applicant Tracking Software
Sie verschicken Ihren Lebenslauf meistens elektronisch. Wenn dieser bei der Firma ankommt, wird er heutzutage auch elektronisch gefiltert. Das bedeutet das Computerprogramm Applicant Tracking System (ATS) sortiert Ihr Dossier nach den Wörtern, die im Inserat vorkommen und für das Stellenangebot relevant sind. Jeder Arbeitgebender entscheidet selbständig, welche Schlüsselwörter er eingeben will. Das bedeutet für Sie: Verwenden Sie im Berufsprofil und bei der Aufzählung Ihrer Tätigkeiten möglichst viele Wörter (Hard- sowie Softskills), die im Inserat vorkommen. Beachten Sie, dass manche Firmen das Motivationsschreiben für den Scan miteinbeziehen. Diese Hard- und Softskills werden vom Computer gelesen und gematcht. Sie bekommen dadurch ein höheres Ranking. Das heisst, Ihr Dossier wird in die nähere Auswahl gerückt.
Persönliche Daten und berufliche Tätigkeiten
Wenn Sie eine gezielte Bewerbung machen, auf ein Inserat oder spontan, passen Sie Ihr Berufsprofil (evtl. Werbeslogan) und eventuell die Tätigkeiten an das Stellenprofil an. Jede Branche hat da ihre Eigenarten und Sie wissen am Besten, worauf es ankommt.
Das Arbeitszeugnis
Die rechtliche Grundlage für Ihr Arbeitszeugnis findet sich in Artikel 330a OR:
„Der Arbeitnehmer kann jederzeit vom Arbeitgeber ein Zeugnis verlangen, das sich über die Art und Dauer des Arbeitsverhältnisses sowie über seine Leistungen und sein Verhalten ausspricht.”
Zeugnis-Check
Tipp: Prüfen Sie in Ihren Arbeitszeugnissen, ob alles korrekt, vollständig und möglichst positiv formuliert ist. Im Zweifelsfall wenden Sie sich, in Absprache mit Ihrer RAV- Beratungsperson, an die Informationsstellen:
Die kirchliche Fachstelle bei Arbeitslosigkeit (DFA) richtet sich an Menschen, die von Erwerbslosigkeit oder drohendem Arbeitsplatzverlust betroffen sind und bietet persönliche Beratung und Unterstützung an.
Impuls ist eine spezialisierte Beratungsstelle für Fragen rund um das Thema Erwerbslosigkeit und unterstützt Erwerbslose und Personen, die in schwierigen Arbeitsverhältnissen stehen oder von der Kündigung bedroht sind. Die Beratungsstelle ist ein Angebot des SAH Zürich
Arbeitslosengeld und RAV – ein Ratgeber